Donnerstag, 31. Mai 2012

Rezension: Die geheime Sammlung - Polly Shulman

Wäre es nicht praktisch, wenn es all die magischen oder verzauberten Gegenstände aus Märchen auch in Wirklichkeit gäbe ?

Den Spiegel aus "Schneewittchen" ?
Oder das Tischlein deck´dich aus gleichnamigen Märchen ?!

In "Die geheime Sammlung" existieren diese Dinge und werden in einem gigantischen Gebäude, einer Art Pfandleihhaus, aufbewahrt.

Nach strengen Auflagen und vielen Regeln gibt es ausgewählten Menschen die Möglichkeit die verzauberten Dinge auszuleihen.

Natürlich ist das nicht immer ganz ungefährlich....

Die 15-jährige Elisabeth wird dem sogennanten Repositorium als Aushilfskraft empfohlen.
Und muß alle Augen und Ohren offenhalten da es offenbar einen Dieb gibt der sich an den wertvollen Gegenständen bedient.

Die Grundidee des Buches fand ich wahrlich märchenhaft.
Auch die kleinen Schätze aus den Märchen die Auftauchten waren wirklich schön.
Da werden Kindheitserinnerungen wach !

Einen kleinen Kritikpunkt gibt es jedoch: Das Ende.
Leider wurde dies viel zu überstürzt abgehandelt für meinen Geschmack.
Ich hätte mir da mehr erhofft.

Trotzdem: 4 wohlverdiente Punkte für "Die geheime Sammlung" !

Dienstag, 29. Mai 2012

Leseeindruck: Ali Shaw - Das Mädchen mit den gläsernen Füßen

Da ich das Buch nicht beendet habe, hier nur die Inhaltsangabe sowie ein kleiner Eindruck der von mir gelesenen 200 Seiten (etwa die Hälfte des Buches):

Seltsame Dinge gehen auf St. Hauda´s Land vor: Eigentümliche geflügelte Kreaturen schwirren umher, in schneebedeckten Wäldern versteckt sich ein Tier, das mit seinem Blick alles in Weiß verwandelt, im Meer sind wundersame Feuerwerke zu beobachten … und Ida Maclaird verwandelt sich langsam, von den Füßen aufwärts, zu Glas. Nun kehrt sie an den Ort zurück, wo alles begann, in der Hoffnung, hier Hilfe zu finden. Doch stattdessen findet sie die große Liebe: Mit ihrer traurigen und trotzigen Art schafft Ida es, die Knoten in Midas’ Herzen zu lösen. Gemeinsam versuchen sie nun, das Glas aufzuhalten.

Die Idee fand ich ganz zauberhaft und auch der Anfang des Buches war sehr unterhaltsam.
Die Einführung der Personen die sehr eigen sind, die Begegnung mit den gläsernen Füßen und die damit verbundene tragische Geschichte.
Und noch dazu mein persönliches Highlight: die wahrhaft fantastischen kleinen Lebewesen die man im Buch kennenlernt.

An Fantasie mangelte es diesem Buch nicht, auch ein wunderbarer Schreibstil welcher Landschaften und Gefühle einfangen kann wie ein Maler in einem Kunstwerk.

Jedoch hatte das Buch nach diesem Start nichts mehr zu bieten was mich als Leser bei Laune gehalten hat. Es hätte nach der Einführung wirklich noch etwas kommen müssen.
Leider konnte ich mich auch nach mehreren Anläufen nicht mehr zum weiterlesen überwinden.

Sonntag, 27. Mai 2012

Rezension: Sieben Minuten nach Mitternacht - Patrick Ness, Siobhan Dowd

00:07
Jede Nacht.
Der gleiche Alptraum.

Ich kann mich nicht entscheiden ob ich das Buch oder die Geschichte hinter den Kulissen tragischer finden soll...

Zitat aus der Einleitung:

"Dieser Roman wäre Siobhans fünftes Buch geworden. Sie hatte schon die Figuren, ein detailliertes Expose und einen Anfang. Was Sie leider nicht hatte, war Zeit." 

Die Schriftstellerin Siobhan Dowd konnte dieses Buch leider nicht beenden bevor sie ihrem Krensleiden erlag.
Patrick Ness erklärte sich bereit dazu das unfertige Werk zu beenden.

Dabei entstand ein wahnsinnig tolles Buch, welches als Jugendbuch angepriesen wird.

In der Geschichte geht es um Conor. Conor und das Monster.
Welches ihn jede Nacht um 00:07 heimsucht.
Das Buch enthält auch wunderschöne Illustrationen.
Hier als kleinen Vorgeschmack das Monster, welches sich in Gestalt eines Baumes vor Conors Fenster zeigt:

Bild farblich bearbeitet

Das Monster verkörpert den Schmerz und die Angst von Conor, denn es taucht auf, seit seine Mutter an Krebs erkrankt ist und die Behandlungen nicht mehr anschlagen...

Viel kann man zu dem Buch nicht sagen, man muss es einfach selbst lesen.
Absolute Empfehlung !

Samstag, 19. Mai 2012

Rezension: Plötzlich Fee - Sommernacht - Julie Kagawa

Beinah hätte ich ein ganz tolles Buch verpasst !

Denn die Aufmachung und der Titel haben mich lange Zeit abgeschreckt, muss ich sagen.

Ich dachte bei dem vielen Pink, Glitzer und dem Feen-Titel an ein Buch für 15-16-jährige Mädchen.
Dafür fühlte ich mich dann doch etwas zu alt.

Dann las und hörte ich aber (fast) nur positive Meinungen, las tolle Rezensionen und es fühlte sich fast an wie ein kleiner Hype um das Buch.
Ich bin dann über meinen Schatten gesprungen und hab dem Buch eine Chance gegeben....zum Glück ! 

Denn "Plötzlich Fee" ist herrlich !
Und die weiteren Teile: 

sowie das noch nicht erschienene Buch "Frühlingsnacht" stehen somit ganz oben auf meiner Wunschliste.
Im Original heißt die Reihe übrigens "The Iron Fey" mit dem Starter: "The Iron King", was mich sehr viel schneller angesprochen hätte, wäre es 1:1 übersetzt gewesen, ich hätte es mir zumindest genauer angeschaut.

Aber zurück zu Teil 1:

Es geht um  Meghan Chase,sie lebt in Loisiana, ist sechzehn Jahre und......plötzlich Fee !

Schon immer hatte Meghan das Gefühl etwas "anders" zu sein.
Und seit ihrem 16. Geburtstag passieren noch merkwürdigere Dinge um sie herum:
Sie fühlt sich beobachtet, ihr bester Freund verhält sich komisch.

Doch es kommt noch viel schlimmer: ihr Bruder wurde entführt, ganz plötzlich.
Sie kommt dem Geheimnis auf die Spur und begibt sich sogar in die Gefahren einer fremden Welt um ihn zu retten.

Die Welt in die sie eintritt ist gigantisch !
Die Schönheit sowie auch die Gefahren sind von ungekanntem Ausmaß.

Dann verliebt sich Meghan auch noch unsterblich in den Prinzen des Winterreichs.
Dumm nur, dass Meghan auf der anderen Seite steht, was sie somit zum Todfeind Nr. 1 des Prinzen -Ash- macht...

~

Das Buch ist wundervoll geschrieben, flüssig und leicht.
Die Feenwelt ist traumhaft mit Worten gemalt und man fühlt sich wirklich tief hinein versetzt.
Das ganze wirkt sogar sehr "glaubhaft" und nicht zu märchenhaft, man nimmt es der Autorin einfach ab, das diese Welt schon immer parallel zu unserer existiert haben soll.

Ich kann das Buch jedem Fantasy-Liebhaber empfehlen, es wurde zwar das Rad nicht neu erfunden aber die wunderschöne Feenwelt ist einfach einen Besuch wert !

5 Sterne, mir hat es an nichts gefehlt !


Donnerstag, 17. Mai 2012

Rezension: Bevor ich sterbe - Jenny Downham

"Bevor ich sterbe" zählt für mich in den Bereich "Unterhaltung" mit hinein. Es ist kein durchweg ernstes Buch aber die Story ist natürlich sehr tiefgängig.

Trotzdem hat mich "Bevor ich sterbe" sehr stark zum Nachdenken gebracht !
Und darum geht es: Die 16-jährigen Tessa ist an Leukämie erkrankt. Im Endstadium. Die Ärzte haben sie aufgegeben und es dreht sich bei ihr nur noch um Tage oder Wochen in denen ihr mit Transfusionen und Medikamenten das Sterben so leicht wie möglich gemacht wird, falls man das so sagen kann.

Tessa jedoch findet, es ist noch nicht an der Zeit zu sterben. Denn sie hat so vieles noch nicht erlebt !
Daher macht sie sich eine Liste. 10 Dinge die sie vor ihrem Tod noch tun will - einfach tun muss !

Darauf stehen banale Dinge wie: einen Tag lang zu allem JA! zu sagen, aber auch offensichtlich große Herrausforderungen: sich noch vor dem Tod zu verlieben, Auto zu fahren.

Man begleitet Tessa also beim abarbeiten ihrer Liste. Vieles erlebt sie und oft habe ich mich gefragt: "würde ich das wohl auch so machen?" Und ganz oft hab ich gedacht "ja, würde ich wohl" wenn man nur noch ein paar Tage hat kann man so viele Dinge tun die eigentlich schädlich sind, die man sich vorher verkniffen hat weil es nicht gut für den Körper oder die Gesundheit ist.

Ich empfehle das Buch wenn man ein kleines bisschen über sich selbst lernen möchte, sich wirklich mal Gedanken machen will. 

Denn mal ehrlich, an die die gesund sind und sich daher zwangsläufig noch keine Gedanken machen mussten: Hättet ihr sofort 10 Dinge für eure Liste parat ? Was steht drauf ?

4 Sterne, allem voran wegen des Ende des Buches (wird natürlich nicht verraten) aber das war besonders gelungen !

Dienstag, 15. Mai 2012

Rezension: Das Tal (Season 1 Das Spiel) - Krystyna Kuhn

Ich bin erst vor kurzem auf diese Reihe aufmerksam geworden und hatte dann die Möglichkeit das erste Buch "Das Spiel" zu lesen.

Am Anfang begeisterte mich die Geschichte sehr: die Idee mit dem College das sehr abgelegen umgeben von Bergen in einem Tal liegt, mit viel Ruhe für die Absolventen und natürlich auch jeder Menge düsterer Momente.

Die Beschreibung des langen Weges zum College, die Abgeschiedenheit, der mysteriöse See, der Wald und die Berge an sich waren wirklich traumhaft !

Ich freute mich also auf eine tolle Geschichte und wurde leider sehr enttäuscht.
Nach dem tollen Start kam nämlich nur noch flaches Teeniegehabe der Studierenden untereinander, klischeehafte Studentenparties die verboten sind, man sich aber doch rausschleicht, eine hypernervöse Protagonistin die absolut überreagiert bei jeder Kleinigkeit und auch sonst: nicht viel Spannung, leider.

Ich gehören altersmäßig zwar nicht zur Zielgruppe, beschreibe hier lediglich meinen persönlichen Eindruck.
Ich würde es allerdings auch keiner jüngeren Person empfehlen, einfach weil es viel bessere Jugendbücher gibt.
Vielen scheint die Geschichte jedoch zu gefallen, es gibt ja einige Folgebücher.
Daher rate ich einfach zum Ausprobieren !
Für mich war es leider nichts, daher nur zwei Sterne.

Freitag, 11. Mai 2012

Rezension: Gegensätze ziehen sich aus - Kerstin Gier

Manchmal muß es einfach sein: ein Frauenroman, kitschig, bunt und klischeehaft !
Wenn es dann dazu noch ein wenig Niveau haben soll und einen tollen Schreibstil gibt es eigentlich nur eine Antwort: Kerstin Gier !

Ich lesen nicht oft aus diesem Genre, aber wenn dann halte ich mich gern an die Autoren die mich auch in der Vergangenheit nicht enttäuscht haben. 

Diesemal war es "Gegensätze ziehen sich aus", ein Roman der zu der "Mütter-Mafia-Reihe" gehört.
Diese Bezeichnung schreckte mich bei den ersten Teilen ab, daher habe ich sie nicht gelesen und bei diesem hier wusste ich nicht das es dazu gehört als ich es mir besorgt hab.

Man braucht die anderen Roman aber nicht gelesen zu haben, dieses Buch ist eine abgeschlossene Geschichte und auch wenn man die Protagonisten nicht kennt hat man keine Probleme die zugehörigkeit zu den verschiedenen "Clans" zu erkennen.

Zum einen schreiben die Super-Mamis im Chat-Stil, im Buch sind diese in Kapiteln dargestellt die wie ein Chat aufgebaut sind wo die Super-Mamis regelmäßig ihre Beiträge schreiben.
Allein das ist schon so erfrischend und wirklich lustig das sich das Buch schon gelohnt hat.

Die Hauptgeschichte dreht sich jedoch um Constanze (Seite: Mütter-Mafia) deren neuer Freund Anton ihr mit seinen Plänen kopfschmerzen bereitet. Er würde lieber heute als morgen ein gemeinsames Haus beziehen um dann mit Constanze, seiner Tochter und Constanzes´ eine Patchwork-Family zu gründen.

Constanze geht das allerdings zu schnell.
Sie hat sich gerade erst in ihrem eigenen Haus so eingerichtet wie sie es immer gern gehabt hätte und möchte sich zudem beruflich verändern: sie will mit ihren Freundinnen den perfekten Schuhladen eröffnen.

Das alles endet in einem herrlichen Mix aus Missverständnissen, den üblichen Männer ./. Frauen - Problemen und einer guten Portion Schadenfreude für den Leser.

Ein nettes Buch für Zwischendurch, nicht langweilig und nicht zu überzogen.
4 Sterne von mir !

Dienstag, 1. Mai 2012

Rezension: Der Nachtzirkus - Erin Morgenstern

Nachdem ich dieses Buch beendet habe, kann ich nur sagen:

Je suis une Rêveuse !!!

Was so viel heißt wie: ich bin riesen Fan des Nachtzirkus !
(Übersetzung natürlich nicht wörtlich.)

Der Nachtzirkus, auch genannt "le Cirque des Rêves" (der Zirkus der Träume; diesmal wörtlich) ist ein sehr besonderes Buch.

Er taucht einfach so aus dem Nichts auf. Über Nacht. Und er hat auch nur bei Nacht geöffnet. In jedem der kleinen oder größeren Zelte gibt es eine andere Attraktion zu bestaunen.
Doch hinter den Kulissen findet der Kampf zweier Magier statt.

Das Buch eignet sich mit Sicherheit nicht für jeden Leser.
Man muß sich im klaren darüber sein, dass der Schwerpunkt hier definitiv nicht auf einem spannenden oder mitreißenden Inhalt liegt. 
Das Buch legt den größten Wert auf Sprache, wunderschöne Umschreibungen, fantasievolle kleine Kostbarkeiten und ganz viel Athmosphäre.

Viele Leser sagen, es werde sehr schnell langweilig. Das kann ich nachvollziehen. Wenn man sein Augenmerk auf die Geschichte richtet flaut diese mittendrin wirklich extrem ab.

Würde man Bücher mit Schokolade vergleichen, wäre der Nachtzirkus eine Praline. Die man langsam und ganz aufmerksam genießt. Die man betrachtet, weil sich jemand sehr viel Mühe gegeben hat sie schön aussehen zu lassen. Oder er wäre gleich die Zuckerwatte im Zirkus...

Wenn man sich also auf dieses Experiment einlassen will, wird man viel Freude mit dem Buch haben.

Wenn man aber ohne tiefgehende Story nicht glücklich wird: Finger weg !
Der Nachtzirkus ist wirklich nur zum "träumen" gedacht und widmet sich den kleinen Dingen, wie dem Schein des Feuers und dessen Farben, nahezu poetisch.

Ich vergebe hier die volle Punktzahl, weil ich es schön finde, wenn man mal was "anderes" probiert. Noch dazu bin ich begeistert von den wunderbaren Umschreibungen und habe viel Freude an dem Buch gehabt.